Was ist Atempädagogik?

Von allen Körperfunktionen des Menschen ist der Atem am intensivsten mit allen anderen Ebenen verknüpft. Da sich jeder kleine Reiz, von außen oder innen kommend, sofort auf den Atem auswirkt, kann durch die Arbeit am Atem jede Ebene erreicht und harmonisiert werden. Atemtherapie zu heilkundlichen Zwecken ist bereits seit dem Altertum bekannt und überliefert, z.B. aus Ägypten, China, Tibet, Japan, Indien.

In der Arbeit mit dem bewussten zugelassenen Atem wird der Atemfluss nicht willentlich gesteuert. Im Mittelpunkt steht das „Geschehen-lassen“ der natürlichen Atembewegung. Atemarbeit spricht den Menschen in seiner Ganzheit an, fördert körperliches Wohlbefinden und wirkt positiv auf Geist und Seele. Die durchwegs leichten Körperübungen zielen darauf ab, dem ursprünglichen Atem wieder Raum zu geben und zu erfahren, wie Stimmung, Körperhaltung, Gefühle, Einstellungen unseren Atem fördern können.

Dabei wird der ganze Organismus belebt. Mehr Beweglichkeit und Spannkraft werden entwickelt. Eingefahrene Atemmuster verändern sich, und der natürliche, individuelle Atemrhythmus kommt wieder zum Vorschein. Jeder kann mit der Atemarbeit selbst etwas für die eigene Gesundheit und auch für eigenes inneres Wachstum tun.

Atemarbeit dient sowohl der aktiven Gesundheitspflege, als auch der Persönlichkeitsentwicklung und der Unterstützung bei einer Krankheits- oder Problembewältigung.

Die Arbeit mit dem Atem in der Atempädagogik befasst sich mit dem „Lassen“ und nicht mit dem „Tun“.